NABU Gruppe Wächtersbach
Heckenpflege - Erhaltung der Feldholzinseln
von Karl-Richard Licht
Hecken und Feldgehölze stellen einen wichtigen Bestandteil unserer Landschaft dar und dienen als ökologische, naturnahe Stellen, die nicht gedüngt, gespritzt werden und als Unterschlupf einer reichhaltigen Tierwelt dienen.
Sie stabilisieren den Wasserhaushalt, helfen den Feldern vor Erosion, schützen die Ernte vor Wintschäden und filtern Schadstoffe aus der Luft. Daneben sind sie unentbehrlich für die jagdliche Nutzung und liefern zudem Holz und Windfrüchte.
Eine "richtige" und naturgerechte Hecke hat folgenden Aufbau:
Rechts und links der Feldholzinsel wächst ein Krautsaum, dem sich auf beiden Seiten eine dichte Reihe von früchtetragenden und nach Möglichkeit eng wachsenden Feldgehölze anschließen.
Hierzu gehören unter anderem Weißdorn, Holunder, Feld-, Heckenrosen, Schlehe, Faulbaum und viele andere.
In der Mitte dann einige Steineichen, Hainbuchen und Wildkirschen neben Feldahorn.
In der Aufenauer Gemarkung war der Heckenaufbau über Jahrhunderte hinweg - aufgrund des kalkarmen Bodens - vor allem geprägt durch Schlehenhecken; im Volksmund auch Schwarzdorn genannt.
Da über einige Jahrzehnte keinerlei Nutzholz nach getanem Ernteabschluss entnommen wurde, änderte sich die ursprüngliche Struktur und die wichtigen Schlehenhecken verschwanden zum großen Teil.
Rebhühner, Wachtel, Lerchen, Hasen und viele andere verloren einen sicheren Schutz und die Gelege oder Jungtiere vielen sehr häufig den Raben- und Greifvögeln, neben wildernden Katzen, Waschbären oder Steinmardern, zum Opfer.
Die Nabu Wächtersbach hat sich seit langem zur Aufgabe gemacht, den ehemaligen, natürlichen Zustand zumindest teilweise wiederherzustellen.
Bei dieser Aufgabe stehen uns die Jagdpächter, aber auch die Stadt Wächtersbach zur Seite.
Nachdem einige Hochstämme entfernt wurden, erfolgt nun die Nachpflanzung mit Schlehen, Heckenrosen und Weißdorn, um dem Unterholz wieder zu besserem Wachstum zu verhelfen.